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Die ersten Tage der Isolation fühlen sich irgendwie apokalyptisch an.
Nichts scheint mehr so zu sein, wie es vorher war,
ich fühle mich wie gelähmt, schaue viel aus dem Fenster.
Alles ist wie immer und es kommt mir auf einmal unglaublich albern vor, dass Krisensituationen, die keine Naturkatastrophen sind, in Filmen trotzdem immer mit schlechtem Wetter einhergehen.
Be productive.
Ok.
home studio
Und ich hab dank einer Freundin,
die mir eine tolle Einführung
gegeben hat, erste Gehversuche
auf Blender gestartet.
Herausgekommen ist ein Eisbecher in einem rosa Raum. Mal schauen, ob das weiter geht.
Nach der anfänglichen Ratlosigkeit habe ich mir einen Stapel Kopierpapier genommen (es gab ja nirgendwo Klopapier mehr, dafür bei Edeka aber palettenweise Kopierpapier; das fand ich lustig und hab welches mitgenommen) und wollte gucken, was ich daraus machen kann, wie weit ich damit kommen kann.
Ich hab gerollt, geklebt, probiert, es sind irgendwie Dinge entstanden, aus denen jetzt komplexere Dinge entstehen und ich schätze das geht jetzt so weiter und das ist gut und hat mich irgendwie befreit.
Nachdem ich eine Weile mit dem Kopierpapier rumexperimentiert habe, habe ich mich dann eine Weile vor allem aufs Rollen produzieren konzentriert. Das gute an Onlineseminaren ist, dass man manchmal nebenbei Papier rollen kann. Und ich habe nach Möglichkeiten gesucht, wie man die Rollen ordentlich zusammenkleben kann. Meine ersten Objekte sind mir nämlich wieder auseinander gefallen. Auf dem Foto ist zu sehen, wie die "Papierpflanze" in wieder ihre Einzelteile zerlegt ist.
Dann habe ich eine ganze Weile vor allem quadratischen Module gebaut, die man zusammenstecken kann (wie auf dem Foto rechts).
Mir schwebte vor, irgendwann so viele zu haben, dass ich
daraus eine Hütte bauen kann, in die ich reingehen kann.
Als mir irgendwann aufgefallen ist, dass dieses Ziel in sehr
ferner Zukunft liegt (ich habe ausgerechnet, wie viele der
Module ich bräuchte und darauf geachtet, wie viel Zeit das
Bauen eines Moduls dauert), habe ich begonnen auch andere
Objekte zu bauen und beschlossen das "Hüttenprojekt"
nebenbei weiterlaufen zu lassen und mal zu schauen wo
mich das wann hinführt.



aufeinandergestapelte Module für das "Hüttenprojekt"
Spiegelkugeln haben es mir mal angetan, als ich auf Gemälden von Paula Modersohn-Becker und bei Otto Modersohn welche entdeckt habe (Mädchen im Garten neben Glaskugel, 1901/1902, Elsbeth im Garten mit Glaskugel, 1903). Scheinbar hatte die beiden eine spiegelnde Kugel im Garten. Das Spannende an den Malereien ist, dass die abgebildete Kugel gewissermaßen den Bildraum erweitert. Aufgrund der Kugel ist mehr zu sehen, als nur das, was sich vor der Leinwand befindet.
Daraufhin habe ich schon einmal ein Objekt mit einer Spiegelkugel gebaut.
Bei diesem Objekt hier hat mich interessiert, dass die eingesperrte Kugel den Blick auf den ganzen Raum freigibt. In dem Raum, in dem sich im Moment mehr den je das ganze Leben abspielt.
Gruppenfoto
- Nachtrag aus dem Sommer -
Im Juli war ich für eine Gastperformance in der Ausstellung "um-wohnen" von Pardis Azadeh im Kunstraum B in Kiel eingeladen. Während einer mehrstündigen Performance, die durch die Fensterfront und über einen Live-Stream zu beobachten war, habe ich im Wechsel Papierrollen gerollt und Wareniki (russ. gefüllte Teigtaschen) geformt. Eine Handlung hat immer 10 Minuten gedauert und wurde von mir mithilfe einer Eieruhr getimt. Die Eieruhr war über Lautsprecher draußen verstärkt zu hören.
"Pause" mit dem Hula Hoop Reifen

In Limbo
Für eine Ausstellung in Kiel habe ich eine alte Arbeit quasi neu inszeniert, indem ich die Tür mit Papprollen ausgefüllt habe, sodass der Raum nicht mehr zu betreten ist. Es ist nur noch begrenzt durch die Papprollen durchzuschauen. Titel: OFF
- Kontakt -
Dosentelefon
Leiter
Klingel
Handtuchhalter

Anordnungsskizzen
<- "draußen"
"drinnen" ->
Handtuchhalter
mit Handtuch
(Platzhalter)
Blume in Vase
Videos
<- "draußen"
"drinnen" ->
Skizzen:
Hängung im Raum
Skizzen:
Neuer Stand
Neues "Bauteil": Blumenkasten (Ansicht draußen)
Neues "Bauteil"/ Rückseite: Wasserhahn (Ansicht drinnen)
Neues "Bauteil": Klingel (Ansicht draußen)
Tisch (drinnen)
kleiner Nachtrag, 1 Jahr später:
Ich habe mich mit der Hütte wirklich maßlos überschätzt! :D
Der Tisch ist fertig!
Das Telefon und die Eieruhr müssen allerdings noch bemalt werden.
Tischchen mit Pflanze und Faxgerät.
Box of fiction